Ein Projekt des Zentrums Neue Technologien im Deutschen Museum
Deutsches Museum, München
„Heute ist es schwieriger denn je, Technik für die Allgemeinheit verständlich zu machen. Stellt man heute einen Genchip im Museum aus, kann sich der Betrachter, anders als bei der Ausstellung eines Autos, nicht vorstellen, was der Chip alles leisten kann. Die Besucher benötigen heute viel mehr Information, um ein Exponat zu verstehen.“1
Mit dem Projekt „Zukunftsdialog Neue Technologien“ möchte das Zentrum Neue Technologien (ZNT) im Deutschen Museum die Sprachlosigkeit zwischen Wissenschaftlern und Laien, Schülern und Interessierten insbesondere auf dem Feld der Nano- und Biotechnologie überwinden. Der „Zukunftsdialog Neue Technologien“ ist im Wesentlichen eine Verknüpfung zwischen Schreibwerkstätten und Dialogevents. In den Schreibwerkstätten werden Laien erzählerische Ausdrucksformen und kommunikative Kompetenz vermittelt. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für Dialogveranstaltungen mit Nachwuchswissenschaftlern und Teilnehmern aus den Schreibwerkstätten bilden und vor einem breiten Publikum im ZNT vorgestellt werden. Während dieser breit angelegten Diskussionsabende sollen die Geschichten und Erzählungen der Laien als Grundlage und Einstieg in den Diskurs über Nano- und Biotechnologie dienen. Davon profitieren alle: Während Nachwuchswissenschaftlern ein Forum zur Präsentation ihrer Arbeiten geboten wird, erhalten Laien einen neuen, begleiteten Zugang zu Hightech-Themen. Dabei konzentriert sich das Projekt auf die Interessen, Fragen, Ängste und Erfahrungen der Teilnehmer aus den Schreibwerkstätten. Der „Zukunftsdialog Neue Technologien“ wird in das ZNT eingebunden sein und auf dessen große Ressourcen zurückgreifen können. Das ZNT bietet seinen Besuchern ab 2009 unter anderem ein in die Ausstellung direkt integriertes Veranstaltungsforum sowie eine Kernausstellung zur Nano- und Biotechnologie. Ein Besucherlabor zur Genforschung, in dem Besucher selbst im Labor arbeiten können, und ein „Gläsernes Forschungslabor“, das es den Besuchern ermöglicht, ein real arbeitendes Labor der Nanoforschung mitten im Museum zu erleben werden ebenfalls eingerichtet. Vor diesem Hintergrund soll der integrative Ansatz des Projekts „Zukunftsdialog Neue Technologien“ Wissenschaftler und Laien, Schüler und Interessierte miteinander ins Gespräch bringen.
Insbesondere der innovative Ansatz, Schreibwerkstätten als Format für naturwissenschaftliche Dialoge zu beleben, macht dieses Projekt für die Philip Morris Stiftung zu einem einzigartigen und überaus Erfolg versprechenden Vorhaben an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
1) Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, im Interview mit der Philip Morris Stiftung, 2008
Projekt aus dem Jahr 2008