Eine Diskussionsreihe des Historischen Kollegs München
Historisches Kolleg München
Wir leben in einer Zeit des schnellen Wandels und gewaltiger technischer Umbrüche. Das ist unbestritten. Aber ist der Wandel wirklich die einzige Konstante in unserem Leben? Existieren nicht doch überzeitliche Werte jenseits des permanenten Wandels? Eine historische Perspektive auf grundlegende gesellschaftliche Werte bringt vor allem den Begriff der Tugend ins Blickfeld. Darunter sind vielfältige als gut und richtig erkannte Verhaltensweisen zu verstehen, die sich auf vier wesentliche Kardinaltugenden beziehen: Mäßigung, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Weisheit. Das historische Kolleg nimmt sich diesen Tugenden an und fragt in seinem neu aufgelegten Projekt „Blick zurück nach vorn II“ nach ihrem Stellenwert in einer sich rasch verändernden Welt. Während die letzte Diskussionsreihe „Blick zurück nach vorn“ des historischen Kollegs sich mit der Wahrnehmung des Zukunftswandels durch unsere fünf Sinne beschäftigte, stellt nun jede Diskussion eine der vier Kardinaltugenden in den Mittelpunkt. Dabei soll der geschichtswissenschaftlich motivierte Blick zurück helfen, neue Impulse in aktuelle Diskussionen einzubringen. So kann kritisch hinterfragt werden, welche Orientierungshilfe Tugenden in einer Welt des Wandels sein können.
Das Projekt ist als Reihe von Diskussionsveranstaltungen angelegt. In der Regel kommt dabei ein ausgewiesener Historiker mit einem Experten aus einem anderen, für die jeweilige Thematik bedeutenden Gebiet ins Gespräch. So soll z. B. zum Thema „Gerechtigkeit“ ein Rechtshistoriker mit einer Bischöfin das Spannungsgeladene Verhältnis zwischen Recht und Gerechtigkeit diskutieren. Die Veranstalter möchten neben Experten aus Bildung, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft vor allem ein junges Publikum für sich gewinnen und setzen dabei vor allem auf neue Medien und Kooperationen mit Wissenschaftssendern.
Es ist für die Philip Morris Stiftung ein vielversprechender Ansatz, die Frage nach Werten zu stellen, die in einer Zeit ständigen Wandels Orientierung geben aber auch selbst Gegenstand dieses Wandels werden. Der beabsichtigte wertorientierte Diskurs verspricht, wertvolle Impulse für das Thema „Mensch und Zukunftswandel“ zu geben.
Projekt aus dem Jahr 2009