2008

„Blick zurück nach vorn“

Eine Diskussionsreihe des Historischen Kollegs München
Historisches Kolleg, München

Wir leben in einer Zeit des schnellen Wandels und gewaltiger technischer Umbrüche. Das ist unbestritten. Aber wie nehmen wir diesen Wandel eigentlich wahr? Mit unseren fünf Sinnen. Diese Überlegung hat das Historische Kolleg zum Anlass genommen, eine sechsteilige Diskussionsreihe zu konzipieren, die sich allen fünf Sinnen widmet: Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen. Eine sechste Veranstaltung schlägt eine Brücke zwischen ihnen. Jede Diskussion versucht das Thema „Mensch und Gesellschaft – Perspektiven für die Zukunft“ unter dem Aspekt eines der fünf Sinne zu beleuchten. Dabei soll der historische Blick zurück helfen, neue Impulse in aktuelle Diskussionen einzubringen. Die Geschichtswissenschaft kann dabei helfen zu klären, wie neu die Probleme des gesellschaftlichen und technischen Wandels wirklich sind, wie unsere Vorfahren mit ähnlichen Herausforderungen umgegangen sind und wie sich bestimmte Problemzusammenhänge entwickelt haben. Dadurch ermöglicht der Blick zurück die unverstellte Perspektive nach vorn.

Jede Diskussion soll einen ausgewiesenen Historiker mit einem Experten aus einem anderen, für die jeweilige Sinnesthematik bedeutenden Gebiet ins Gespräch bringen. Das Zielpublikum der Veranstaltungen sind Experten aus Bildung, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. So soll beispielsweise zur Sinnesthematik „Schmecken“ ein Historiker mit Forschungserfahrung zu Lebensmittelkrisen der Vergangenheit mit einem oder mehreren Experten aus internationalen Hilfsorganisationen zu Fragen der Lebensmittelknappheit ins Gespräch kommen.

Die Idee, bei der Erfahrungswelt der Menschen anzusetzen, um die Frage nach der Wahrnehmung des gesellschaftlichen und technologischen Wandels zu stellen, ist ungewöhnlich und vielversprechend. Diesen Ansatz darüber hinaus mit einer historischen Perspektive zu belegen, ist für die Philip Morris Stiftung ein wertvoller und überaus innovativer Weg, das Thema „Mensch und Zukunftswandel“ mit allen Sinnen wahrnehmbar zu machen.
Projekt aus dem Jahr 2008